Beobachtung auf allen Kanälen

Vor einem grandiosen Sonnenuntergang auf dem Chajnantor-Plateau in der Atacama-Wüste blicken die Antennen des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) in den Nachthimmel. An ALMA ist die ESO partnerschaftlich beteiligt, dem derzeit größten bodengebundenen astronomischen Projekt.

Die herrlichen Orange- und Rottöne am Abendhimmel sind eine kleine Physiklektion wert. Wenn das Sonnenlicht die Erdatmosphäre durchdringt, werden die kürzeren, blauen Wellenlängen an Gasmolekülen und Staub stärker gestreut als längere, rote Wellenlängen. Während sich die Sonne dem Horizont nähert, muss das Licht einen immer längeren Weg durch die Atmosphäre zurücklegen und der blaue Anteil des sichtbaren Spektrums wird fast vollständig gestreut. Das Licht, das unsere Augen erreicht, hüllt den Himmel in Richtung des Sonnenuntergangs in ein prächtiges Rot.

Die Schönheit dieses blutroten Himmels ist für ALMA jedoch unsichtbar. Die 66 Teleskope von ALMA betrachten den Himmel nicht im sichtbaren Teil des elektromagnetischen Spektrums, sondern im Millimeter- und Submillimeterbereich. Elektromagnetische Strahlung dieser Wellenlängen wird vom Wasserdampf in der Atmosphäre absorbiert; darum stellt man Teleskope für die Submillimeter-Astronomie an extrem trockenen Orten und in großer Höhe auf, wo die atmosphärische Absorbtion die Beobachtungen möglichst wenig beeinträchtigt. Auf einer Höhe von 5000 Metern zeigen uns die leistungsfähigen Antennen von ALMA die Geheimnisse des Universums in ganz besonderer Klarheit.

Bildnachweis:

Y. Beletsky (LCO)/ESO

Über das Bild

ID:potw2142a
Sprache:de-at
Typ:Fotografisch
Veröffentlichungsdatum:18. Oktober 2021 06:00
Größe:19020 x 6597 px

Über das Objekt

Name:Atacama Large Millimeter/submillimeter Array
Typ:Unspecified : Technology : Observatory

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