Pressemitteilung

Brasilien wird Mitglied der Europäischen Südsternwarte

30. Dezember 2010

Mit der Unterzeichnung der formellen Beitrittserklärung am gestrigen Tag wurde für die Föderative Republik Brasilien der Weg zur Mitgliedschaft bei der Europäischen Südsternwarte (European Southern Observatory, kurz ESO) bereitet. Damit wird Brasilien nach der Ratifizierung durch die Regierung zum 15. Mitgliedsland der ESO, dem ersten außerhalb Europas.

In einer Zeremonie am 29. Dezember 2010 in der Hauptstadt Brasilia unterzeichneten Sergio Machado Rezende, der brasilianische Staatsminister für Wissenschaft und Technologie, und ESO-Generaldirektor Tim de Zeeuw das formelle Beitrittsabkommen, das Brasilien zu einem Mitgliedsland der Europäischen Südsternwarte machen wird. Brasilien wird dadurch zum 15.Mitgliedsland der ESO und dem ersten von außerhalb Europas. Da mit der Vereinbarung der Beitritt zu einem internationalen Konvent einhergeht, muss sie jetzt zur Ratifizierung an das brasilianische Parlament weitergeleitet werden [1]. Die Unterzeichnung des Abkommens folgte der einhelligen Zustimmung des Beitrittsgesuchs durch den ESO Council, das höchste Gremium der Europäischen Südsternwarte, in einer außerordentlichen Sitzung am 21. Dezember 2010.

Der Beitritt zur ESO wird unserem Land zusätzlichen Antrieb in der Entwicklung von Wissenschaft, Technologie und Innovation verleihen. Die brasilianische Regierung legt besonderen Wert darauf, diese strategisch wichtigen Bereiche zu fördern”, sagt Rezende.

Die Europäische Südsternwarte hat eine lange Geschichte erfolgreicher Einbindung Südamerikas in ihre Projekte vorzuweisen, beginnend mit der Auswahl Chiles als bestmöglicher Standort für ihre Observatorien im Jahr 1963. Bis jetzt ist allerdings noch kein Land außerhalb Europas der ESO beigetreten.

Durch die Mitgliedschaft Brasiliens wird die engagierte brasilianische Gemeinschaft professioneller Astronomen unbeschränkten Zugang zum produktivsten Observatorium der Welt erhalten. Gleichzeitig wird der brasilianischen High-Tech-Industrie die Möglichkeit eröffnet beim Bau des geplanten European Extremely Large Telescope mitzuwirken. Die Brasilianer verfügen über wertvolle Kenntnisse und Ressourcen, mit denen sie jetzt genau im richtigen Moment einen wichtigen Beitrag zu diesem Großprojekt leisten können”, fügt ESO-Generaldirektor Tim de Zeeuw hinzu.

Für das European Extremely Large Telescope (E-ELT) wurde kürzlich die Entwurfsphase abgeschlossen und einer abschließenden Bewertung unterzogen. Alle Aspekte des geplanten Projektes wurden von einem internationalen Gremium unabhängiger Experten eingehend überprüft. Das Komitee ist zu dem Schluss gekommen, dass das E-ELT-Projekt vom technischen Standpunkt gesehen soweit ist, in die Bauphase einzutreten. Das Startsignal für den Baubeginn ist für 2011 vorgesehen. Wenn das Teleskop dann am Anfang des nächsten Jahrzehnts in Betrieb geht, wird es europäischen, chilenischen und brasilianischen Astronomen gleichermaßen zur Verfügung stehen.

Laurent Vigroux, der Präsident des ESO Councils, fasst zusammen: “Die Astronomen in Brasilien werden von der Zusammenarbeit mit den europäischen Kollegen profitieren und bekommen Beobachtungszeit an den Observatorien der ESO auf La Silla und dem Paranal, später dann auch bei dem Submillimeterobservatorium ALMA, das die ESO derzeit mit internationalen Partnern aufbaut.

Endnoten

[1] Nach der Ratifizierung der brasilianischen Mitgliedschaft werden Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz und die Tschechische Republik Mitgliedsländer der ESO sein.

Weitere Informationen

Die Übersetzungen von englischsprachigen ESO-Pressemitteilungen sind ein Service des ESO Science Outreach Network (ESON), eines internationalen Netzwerks für astronomische Öffentlichkeitsarbeit, in dem Wissenschaftler und Wissenschaftskommunikatoren aus allen ESO-Mitgliedsstaaten (und einigen weiteren Ländern) vertreten sind. Deutscher Knoten des Netzwerks ist das Haus der Astronomie am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg.

Links

  • Press release from the Brazilian Ministry of Science and Technology
  • More info about Brazil's accession in our FAQ: ESO & Brazil

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Dies ist eine Übersetzung der ESO-Pressemitteilung eso1050.

Über die Pressemitteilung

Pressemitteilung Nr.:eso1050de-be
Name:ESO Member States
Typ:Unspecified : People : Other/General
Facility:Other

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Brazil to join the European Southern Observatory
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nur auf Englisch
The signing ceremony with Brazil
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