Mitteilung

Über 1000 Studien mit ESO-Daten in 2022 veröffentlicht

10. Mai 2023

Beobachtungen, die an Observatorien der ESO durchgeführt wurden, führten 2022 zu mehr als 1000 wissenschaftlichen Arbeiten. Trotz der Tatsache, dass Beobachtungsstandorte der ESO während der Pandemie für mehrere Monate geschlossen waren oder mit verringerter Kapazität betrieben wurden, blieb die Zahl der begutachteten Arbeiten bemerkenswert stabil. Ein kürzlich erschienener Bericht des Bibliotheks- und Informationszentrums der ESO zeigt, dass 2022 das sechste Jahr in Folge war, in dem die Zahl der Beiträge die 1000-Marke überschritten hat.

Den größten Beitrag zu diesen Veröffentlichungen lieferten das Very Large Telescope (VLT) der ESO und das VLT-Interferometer (VLTI) am Paranal-Observatorium, was zu mehr als 580 begutachteten Beiträgen führte. Zu den Höhepunkten zählen die Entdeckung einer neuen Art von Sternexplosion, der Mikronova, und der Blick auf ein supermassereiches schwarzes Loch, das sich hinter einem Staubring versteckt. In den vergangenen drei Jahren war der Multi Unit Spectroscopic Explorer (MUSE) das produktivste VLT-Instrument, ein Trend, der sich 2022 mit mehr als 160 Veröffentlichungen fortgesetzt hat.

Das Visible und Infrared Telescope for Astronomy (VISTA) und das VLT Survey Telescope (VST) [1], ebenfalls am Paranal-Observatorium, führten zu ungefähr 150 Arbeiten. Rund 17 % dieser Beiträge nutzen Beobachtungen beider Teleskope. Weiter im Süden trugen die Teleskope vom La-Silla-Observatorium der ESO zu etwa 175 Studien bei.

2022 lieferte das Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array (ALMA), an dem die ESO beteiligt ist, beinahe 450 Arbeiten. Wie in den vergangenen zwei Jahren, nutzte fast die Hälfte von ihnen (49 %) Daten, die durch Beobachtungszeit entstand, die in Europa ansässigen Astronom*innen gewährt wurde. ALMA entdeckte 2022 insbesondere das bislang größte Molekül in einer Planeten bildenden Scheibe.

Bis Dezember 2022 war die ESO auch am Atacama Pathfinder Experiment (APEX) [2] beteiligt, das sich in der Nähe von ALMA auf dem Chajnantor-Plateau in der chilenischen Atacama-Region befindet. Die Beobachtungen, die zum Teil oder ausschließlich in der ESO-Beobachtungszeit gemacht wurden, führten zu einem großen Teil der 2022 veröffentlichten Arbeiten (63 %). Unter anderem lieferte APEX eine neue Sicht auf kalte Gaswolken in Orions Flammennebel.

Die Anzahl der Arbeiten, die teilweise oder ausschließlich Archivmaterial nutzten, ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen und erreichte 2022 fast 40%. Insbesondere stützten sich 24 % der Arbeiten allein auf Archivdaten, ohne dass die Autoren selbst ESO-Beobachtungen gemacht hätten. Diese Zahlen verdeutlichen den hohen Wert des Vermächtnisses vom ESO-Wissenschaftsarchiv.

Diese beeindruckenden Publikationszahlen unterstreichen den wichtigen Beitrag der ESO zur astronomischen Gemeinschaft - in ihrem Bemühen, unser Verständnis vom Universum zu verbessern. 

Weitere Informationen

Die hier präsentierten Statistiken kommen von telbib, einer Datenbank für begutachtete Arbeiten, die von der Gemeinschaft der ESO-Nutzer*innen veröffentlicht wurden, entwickelt und kuratiert vom Bibliotheks- und Informationszentrum der ESO. Während beim Durchsuchen der Literatur nach ESO-Daten-Beiträgen Text-Mining-Skripte angewendet werden, werden Artikel sorgfältig von den Kuratoren geprüft, bevor sie der Datenbank hinzugefügt werden. So soll sichergestellt werden, dass alle telbib-Beiträge teilweise oder ausschließlich Daten von ESO-Einrichtungen verwenden, für die Beobachtungszeit von der ESO empfohlen wurde. Die öffentliche telbib-Schnittstelle bietet Visualisierungen von Suchergebnissen, darunter auch On-the-fly-Grafiken und vordefinierte Diagramme.

Anmerkungen

[1] Das VST-Projekt war ein Joint Venture der ESO mit dem Capodimonte Astonomical Observatory, Teil des Italienischen Nationalen Instituts für Astrophysik (INAF). Seit dem 1. Oktober 2022 ist es ein Projekt allein des INAF, das von der ESO auf dem Paranal gehostet wird.

[2] Seit dem 1. Januar 2023 hosted und betreibt die ESO APEX im Auftrag des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie.

Links

Kontaktinformationen

Uta Grothkopf
ESO-Bibliothekarin
Garching bei München
Tel: 089 3200 6280
E-Mail: uta.grothkopf@eso.org 

Juan Carlos Muñoz Mateos
ESO Media Officer
Garching bei München
Tel: 089 3200 6176
E-Mail: press@eso.org

Über die Mitteilung

ID:ann23007

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Anzahl der veröffentlichten Artikel basierend auf Daten, die an ESO-Observatorien gewonnen wurden (1996–2022)
Anzahl der veröffentlichten Artikel basierend auf Daten, die an ESO-Observatorien gewonnen wurden (1996–2022)