Mitteilung

Die ESO und weitere Astronomie-Organisationen fordern die UN auf, die Folgen von Satelliten auf einen dunklen und ruhigen Himmel zu behandeln

27. Februar 2023

Eine internationale Arbeitsgruppe, an der auch die ESO beteiligt ist, hat dem Ausschuss der Vereinten Nationen für die friedliche Nutzung des Weltraums (COPUOS) ein Papier vorgelegt, in dem eine neue Expert*innengruppe zum Schutz des dunklen und stillen Himmels vorgeschlagen wird. Das Papier wurde im wissenschaftlich-technischen Unterausschuss (STSC) des COPUOS unter dem Tagesordnungspunkt „Dunkler und ruhiger Himmel“ diskutiert. In dem Papier, das neben der ESO, der Internationalen Astronomischen Union (IAU) und dem Square Kilometer Array Observatory (SKAO) auch von Chile, Spanien, der Slowakei, Bulgarien, der Dominikanischen Republik, Peru und Südafrika unterstützt wurde, wird eine neue Expert*innengruppe gefordert, die dem STSC Bericht erstattet und die Auswirkungen von Satelliten auf die Astronomie beobachtet, Beiträge von globalen Interessengruppen einholt und Empfehlungen für Abhilfemaßnahmen ausspricht.

Die zunehmende Zahl von Satelliten in der Erdumlaufbahn hat unsere Fähigkeit verbessert, weltweit sofort zu kommunizieren. Allerdings gibt es Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen dieser Technologien auf astronomische Beobachtungen und die Erhaltung eines dunklen und stillen Himmels. Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts umkreisen über 8000 aktive und nicht mehr aktive Satelliten die Erde, und diese Zahl wird weiter steigen. In den kommenden zehn Jahren könnten bis zu 100.000 Satelliten gestartet werden.

Astronom*innen haben bereits begonnen, die Auswirkungen der dramatischen Zunahme des Weltraumverkehrs zu bemerken. Selbst von abgelegenen Standorten aus – die speziell ausgewählt wurden, um Teleskope von unerwünschter Lichtverschmutzung zu schützen – stören Satelliten Beobachtungen im sichtbaren Licht und im Infrarotbereich. Diese Satelliten senden und empfangen auch Radiosignale, was insbesondere für Radioteleskope wie das hochempfindliche Atacama Large Millimeter/submillimeter Array problematisch ist, an dem die ESO beteiligt ist.

Die rasante Zunahme der Lichtverschmutzung, die durch die neuen Satelliten noch verschärft wird, betrifft uns alle. Viele von uns haben noch nie einen klaren Nachthimmel gesehen und über ein Drittel der Menschheit (und 60% der Europäer) können die Milchstraße nicht sehen. Diese neuen Satelliten dringen in die wenigen verbliebenen Gebiete mit dunklem Himmel und ruhigen Funkzonen ein.

Andrew Williams, Beauftragter für Außenbeziehungen der ESO und Vertreter der ESO bei der COPUOS, sagt: „Wenn wir ein Stadium erreichen, in dem es 100.000 oder mehr Satelliten gibt, werden sie ungeachtet aller Abhilfemaßnahmen, die die Unternehmen ergreifen können, erhebliche Auswirkungen auf die Astronomie haben. Es besteht auch die Gefahr, dass unsere Möglichkeiten beeinträchtigt werden, potentiell gefährliche Asteroiden zu entdecken, und dass der unberührte Himmel geschädigt wird, der eine Konstante der Menschheit war.“

Einige Unternehmen haben Anstrengungen unternommen, um diese Auswirkungen durch die Verwendung von weniger reflektierendem Material beim Bau von Satelliten oder die Änderung der Ausrichtung von Satelliten im Weltraum abzuschwächen. Darüber hinaus können die Unternehmen den Astronom*innen genauere Informationen über den Standort der Satelliten liefern, sodass die Observatorien dies bei der Entscheidung berücksichtigen können, wann und wohin sie ihre Teleskope ausrichten. Diese potenziellen Lösungen sind zwar vielversprechend, erfordern aber koordinierte Anstrengungen zwischen der Satellitenindustrie, den Regierungen und den Astronomen. Ein kooperativer Ansatz, der alle Beteiligten einbezieht, ist ein effektiver Weg, um ein zufriedenstellendes Gleichgewicht zwischen der Notwendigkeit der Entwicklung der Weltraumwirtschaft in der erdnahen Umlaufbahn und dem Schutz der Wissenschaft der Astronomie und der unberührten Sichtbarkeit des Nachthimmels zu erreichen.

Das Committee on the Peaceful Uses of Outer Space (COPUOS) der Vereinten Nationen, in dem die ESO als ständiger Beobachterin vertreten ist, erleichtert die Diskussion von Fragen im Zusammenhang mit der Nutzung des Weltraums. Mit Beiträgen der ESO wurden erhebliche internationale Anstrengungen unternommen, um die Diskussion über die Erhaltung des dunklen und ruhigen Himmels fortzusetzen, insbesondere über die Auswirkungen von Satellitenkonstellationen.

Die ESO schloss sich als Unterzeichner einem Vorschlag an, der auf der 60. Sitzung des STSC zusammen mit anderen Beobachterorganisationen, der Internationalen Astronomischen Union und dem Square Kilometre Array Observatory, sowie den COPUOS-Mitgliedsländern Chile, Spanien, Slowakei, Bulgarien, Dominikanische Republik, Peru und Südafrika eingereicht wurde und die Einrichtung einer neuen Expert*innengruppe vorschlug. Der Vorschlag wurde auf dem STSC ausgiebig diskutiert und fand die breite Unterstützung der Mitgliedsländer. Um die Details zu verfeinern und mehr Unterstützung unter den COPUOS-Mitgliedern zu gewinnen, wird das Team unter der Leitung von Chile als erstem Mitunterzeichner des Papiers weiter darauf hinarbeiten, dass das Thema auf der COPUOS-Hauptsitzung im Juni 2023 behandelt wird. Es ist zu hoffen, dass die Diskussionen in der Zeit zwischen den Sitzungen zu Lösungen führen werden, die die Wissenschaft der Astronomie und die Sichtbarkeit des unberührten Nachthimmels noch wirksamer schützen können.

„Die Diskussionen bei COPUOS haben einen Dominoeffekt, der Regierungen und Unternehmen zum Handeln bewegen kann. Angesichts der großen Zahl von Ländern aus allen Regionen der Welt, die unseren Vorschlag unterstützt haben, sind wir zuversichtlich, dass wir in der Hauptsitzung des Komitees einen Weg nach vorne finden werden“, sagt Andrew Williams, der auch Co-Leiter der politischen Arbeitsgruppe (Policy Hub) des IAU-Zentrums für den Schutz des dunklen und ruhigen Himmels vor Interferenzen durch Satellitenkonstellationen ist. Die Aufgabe des Zentrums, das auch von der ESO unterstützt wird, besteht darin, die Bemühungen zu koordinieren und die Stimmen der weltweiten astronomischen Gemeinschaft zum Schutz des dunklen und stillen Himmels vor Störungen durch Satellitenkonstellationen zu vereinen.

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Kontaktinformationen

Andrew Williams
ESO External Relations Officer
Garching bei München
Tel.: +49 89 320 062 78
E-Mail: awilliam@eso.org

Juan Carlos Muñoz Mateos
ESO Media Officer
Garching bei München
Tel: +49 89 3200 6176
E-Mail: press@eso.org

 

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