Was kommt da über den Hügel? Es ist ALMA!

Es sieht vielleicht so aus, als wäre in diesem Bild der Woche nicht viel los, aber der Schein trügt. Weit weg in der Ferne, zusammengekauert wie Pinguine in einem antarktischen Sturm, stehen die 66 hochpräzisen Antennenschüsseln des Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA). ALMA wird von der ESO zusammen mit internationalen Partnern betrieben und dient der Untersuchung des Lichts, das von den kältesten Objekten im Universum ausgesandt wird, zum Beispiel von riesigen kalten Wolken im interstellaren Raum.

Zu beiden Seiten der Antennenschüsseln erstreckt sich die karge Landschaft des Chajnantor-Plateaus. Dieser abgelegene Ort in den chilenischen Anden liegt 5000 m über dem Meeresspiegel und ist einer der trockensten Orte der Erde. Diese Trockenheit macht ihn zum perfekten Ort für die Beobachtung von Signalen aus dem kalten Universum, die sonst stark vom Wasserdampf in unserer Atmosphäre absorbiert würden.

ALMA ist ein sogenanntes Interferometer, d. h. die einzelnen Antennenschüsseln arbeiten zusammen und bilden einen leistungsfähigeren Teleskopverbund, der höher aufgelöste Details erkennen kann als eine einzelne Antennenschüssel. Je nach Art der Beobachtung werden die Antennenschüsseln in unterschiedlichen Konfigurationen angeordnet. Je weiter sie voneinander entfernt sind, desto feinere Details können sie unterscheiden, kompaktere Konfigurationen hingegen bieten eine bessere Empfindlichkeit und sind ideal für die Beobachtung von diffusen, ausgedehnten Objekten. Hier sind die Antennenschüsseln in einer der kompaktesten Konfigurationen angeordnet, aber der Abstand zwischen ihnen kann auf bis zu 16 Kilometer vergrößert werden!