Mitteilung

Trilaterales Abkommen für ALMA unterzeichnet

18. Dezember 2015

Am 15. Dezember 2015 wurde ein trilaterales Abkommen für den Betrieb von ALMA zwischen der ESO, der National Science Foundation (NSF) und den National Institutes of Natural Sciences (NINS) in Tokyo, Japan, unterzeichnet. Die Beiträge der drei internationalen Partner sichern den kontinuierlichen Erfolg des transformierbaren (Sub-)millimeter-Observatoriums auf dem Chajnantor-Plateau im Norden Chiles. Die neue Vereinbarung enthält die Rahmenbedingungen für den Betrieb von ALMA in den nächsten 20 Jahren.

Tim de Zeeuw, der Generaldirektor der ESO, Katsuhiko Sato, der NINS-Präsident und F. Fleming Crim, der stellvertretende Direktor der NSF (im Auftrag von NSF-Direktor France Córdova), repräsentierten die drei Partner bei der Zeremonie und unterzeichneten das trilaterale Abkommen für ALMA. Weitere Mitarbeiter der ESO, des National Astronomical Observatory of Japan (NAOJ) und NSF waren ebenfalls anwesend.

Der Bau und die ersten Beobachtungen von ALMA fanden auf der Grundlage von Vereinbarungen statt, die 2003 und 2004 unterschrieben wurden. Mit der Einweihungsfeier im Jahr 2013 (eso1312) wurde ALMA offiziell ein vollwertiges, internationales Observatorium. Seine einzigartige Leistungsfähigkeit hat es seitdem durch die Flut neuer Entdeckungen und wichtigen Erkenntnissen bewiesen (eso1549, eso1436, eso1344).

Die Konstruktion von ALMA begann als bilaterales Projekt zwischen der NSF und der ESO. Japan schloss sich nur wenig später an, als eine zusätzliche Vereinbarung zwischen den drei Parteien getroffen wurde. Dies war ein wesentlicher Schritt, da ALMA dadurch zu einer tatsächlich transformierbaren Anlage wurde. Auch hat es die Partnerschaft gestärkt und sie durch eine zusätzliche wissenschaftliche Gemeinschaft und Kultur bereichert,” erklärt Tim de Zeeuw. “Das neue drei dreiseitige Abkommen ist wichtig für die Festigung der erfolgreichen globalen Zusammenarbeit für die Zukunft.

Nach der Unterzeichnungszeremonie nahmen die Stellvertreter der ESO und der NSF an einer Tour am NAOJ-Hauptsitz unter der Leitung von Masa Hayashi, dem NAOJ-Generaldirektor, teil, auf der ihnen das 4D2U-Theater, das NAOJ Observatory History Museum, der TAMA300-Gravitationswellendetektor und das NAOJ Advanced Technology Center gezeigt wurde.

Die neue Vereinbarung signalisiert das fortwährende Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen der ESO, der NSF und NINS während ALMA von der Konstruktionsphase in den wissenschaftlichen Betrieb übergeht, der länger als drei Jahrzehnte andauern soll.

Weitere Informationen

Das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) ist eine internationale astronomische Einrichtung, die gemeinsam von der ESO, der US-amerikanischen National Science Foundation (NSF) der USA und den japanischen National Institutes of Natural Sciences (NINS) in Kooperation mit der Republik Chile betrieben wird. Getragen wird ALMA von der ESO im Namen ihrer Mitgliedsländer, von der NSF in Zusammenarbeit mit dem kanadischen National Research Council (NRC), dem taiwanesischen National Science Council (NSC) und NINS in Kooperation mit der Academia Sinica (AS) in Taiwan sowie dem Korea Astronomy and Space Science Institute (KASI).

Bei Entwicklung, Aufbau und Betrieb agiert die ESO für ihre Mitgliedsländer, das National Radio Astronomy Observatory (NRAO), das seinerseits von Associated Universities, Inc. (AUI) betrieben wird, für den nordamerikanischen Beitrag und das National Astronomical Observatory of Japan (NAOJ) für den ostasiatischen Beitrag. Dem Joint ALMA Observatory (JAO) obliegt die übergreifende Projektleitung für den Aufbau, die Inbetriebnahme und den Beobachtungsbetrieb von ALMA.

Die Europäische Südsternwarte (engl. European Southern Observatory, kurz ESO) ist die führende europäische Organisation für astronomische Forschung und das wissenschaftlich produktivste Observatorium der Welt. Getragen wird die Organisation durch 16 Länder: Belgien, Brasilien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Spanien, Schweden, die Schweiz und die Tschechische Republik. Die ESO ermöglicht astronomische Spitzenforschung, indem sie leistungsfähige bodengebundene Teleskope entwirft, konstruiert und betreibt. Auch bei der Förderung internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Astronomie spielt die Organisation eine maßgebliche Rolle. Die ESO verfügt über drei weltweit einzigartige Beobachtungsstandorte in Chile: La Silla, Paranal und Chajnantor. Auf dem Paranal betreibt die ESO mit dem Very Large Telescope (VLT) das weltweit leistungsfähigste Observatorium für Beobachtungen im Bereich des sichtbaren Lichts und zwei Teleskope für Himmelsdurchmusterungen: VISTA, das größte Durchmusterungsteleskop der Welt, arbeitet im Infraroten, während das VLT Survey Telescope (VST) für Himmelsdurchmusterungen ausschließlich im sichtbaren Licht konzipiert ist. Die ESO ist einer der Hauptpartner bei ALMA, dem größten astronomischen Projekt überhaupt. Auf dem Cerro Armazones unweit des Paranal errichtet die ESO zur Zeit das European Extremely Large Telescope (E-ELT) mit 39 Metern Durchmesser, das einmal das größte optische Teleskop der Welt werden wird.

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Trilaterales Abkommen für ALMA Unterzeichnet
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