1 00:00:02,040 --> 00:00:04,700 Das neue Adaptivoptik-System der ESO 2 00:00:05,080 --> 00:00:08,860 hat gerade seinen ersten Blick auf den Himmel geworfen. 3 00:00:09,060 --> 00:00:12,380 In Verbindung mit dem revolutionären Instrument MUSE 4 00:00:12,380 --> 00:00:17,820 ergibt sich daraus eines der modernsten und leistungsfähigsten Systeme, die je 5 00:00:17,820 --> 00:00:19,620 in der bodenbasierten Astronomie gebaut wurden. 6 00:00:33,880 --> 00:00:40,140 Das Very Large Telescope, kurz VLT, der ESO steht auf dem hohen und trockenen 7 00:00:40,160 --> 00:00:43,960 Cerro Paranal in der chilenischen Atacamawüste. 8 00:00:44,700 --> 00:00:47,740 Dort herrschen spektakuläre Beobachtungsbedingungen 9 00:00:47,740 --> 00:00:51,140 mit über 300 klaren Nächten pro Jahr. 10 00:00:51,720 --> 00:00:57,720 Doch die Turbulenzen in der Erdatmosphäre verzerren das Licht der Himmelsobjekte und 11 00:00:57,760 --> 00:01:00,740 machen so die astronomischen Bilder unscharf. 12 00:01:01,080 --> 00:01:05,920 Bodenbasierte Teleskope können der Atmosphäre nicht entkommen, so wie Teleskope im Weltraum. 13 00:01:06,140 --> 00:01:12,300 Um dieses Handicap zu beseitigen, hat die ESO das Hauptteleskop 4 des VLT 14 00:01:12,300 --> 00:01:15,500 in ein komplett adaptives Teleskop umgebaut. 15 00:01:16,760 --> 00:01:24,260 Das Adaptivoptik-System entspricht dem neuesten Technologiestand und ist besteht aus zahlreichen Teilsystemen. 16 00:01:25,120 --> 00:01:29,760 Seine vier Laser projizieren künstliche Sterne in die Hochatmosphäre. 17 00:01:30,640 --> 00:01:36,200 Jedes der eigentlichen Adaptivoptik-Module nutzt diese Sterne, um eine Karte der Turbulenzen in der Atmosphäre zu erstellen 18 00:01:36,200 --> 00:01:41,480 und sendet die errechneten Korrekturen an den deformierbaren Sekundärspiegel. 19 00:01:42,040 --> 00:01:48,720 Dieser Spiegel kann extrem schnell seine Form ändern, um den Strahlengang des Lichts eines Himmelsobjekt zu korriegieren 20 00:01:48,720 --> 00:01:52,320 und so die atmosphärischen Störungen zu kompensieren. 21 00:01:53,840 --> 00:02:00,660 Das Adaptivpptik-System hat gerade sein erstes Licht in Verbindung mit dem MUSE Instrument gesehen. 22 00:02:01,860 --> 00:02:07,000 Mit diesem "Dream Team" entstanden die ersten spektakulären Bilder 23 00:02:07,000 --> 00:02:13,440 mit schärferen Details und schwächeren Sternen als je ohne adaptive Optik beobachtet. 24 00:02:19,900 --> 00:02:24,460 Astronomen werden die Leistungsfähigkeit des Adaptivoptik-Systems nutzen, 25 00:02:24,460 --> 00:02:28,180 um lichtschwache Objekte in sehr großen Entfernungen zu photografieren 26 00:02:28,180 --> 00:02:32,180 — insbesondere Galaxien in ihrem Anfangsstadium. 27 00:02:32,180 --> 00:02:35,660 Sie stellen den Schlüssel zum Verständnis der Galaxienenstehung dar. 28 00:02:37,720 --> 00:02:43,380 Doch MUSE ist nicht das einzige Instrument, das von der Leistung des Adaptivoptik-Systems profitieren wird. 29 00:02:43,380 --> 00:02:47,680 In naher Zukunft wird das System die Arbeit 30 00:02:47,680 --> 00:02:51,120 mit den HAWK-I und ERIS-Instrumenten bereichern. 31 00:02:52,760 --> 00:02:56,440 Es dient auch als Wegbereiter für das nächste große ESO-Projekt: 32 00:02:56,440 --> 00:03:00,840 Das Extremely Large Telescope, kurz ELT. 33 00:03:01,160 --> 00:03:06,600 Mit dem Bau des Adaptivoptik-Systems haben die Wissenschaftler und Ingenieure der ESO 34 00:03:06,600 --> 00:03:14,000 wertvolle Erfahrungen gewonnen, die jetzt bei den technischen Herausforderungen des ELT eingesetzt werden können. 35 00:03:25,280 --> 00:03:30,240 Untertitel von ESO, Übersetzung von Norbert Vorstädt