Mitteilung

Olivier-Chesneau-Preis 2017 an Rachael Roettenbacher vergeben

3. Mai 2017

Rachael Roettenbacher wurde für ihre Dissertation mit dem Titel "Shifting the Starspot Paradigm through Imaging Magnetic Structures and Evolution" der Olivier-Chesneau-Preis 2017 verliehen. Roettenbacher ist derzeit als Postdoktorandin an der Universität Stockholm beschäftigt und promovierte 2016 an der University of Michigan (Ann Arbor, USA).

Der Olivier-Chesneau-Preis wurde von der ESO und dem Observatoire de la Côte d’Azur (OCA) zu Ehren von Olivier Chesneau [1] eingeführt und wird für die beste Dissertation auf dem Gebiet der Astronomie mit hoher Winkelauflösung verliehen. Rachael Roettenbacher ist die zweite Preisempfängerin nach Julien Milli im Jahr 2015.

Roettenbacher beeindruckte die Jury mit ihrem Studium des magnetisch aktiven Sterns Zeta Andromedae. Der Stern ist etwa 190 Lichtjahre von der Erde und hat einen Radius, der etwa 15 mal größer ist als der der Sonne. Roettenbacher untersuchte Sternflecken auf Zeta Andromedae mithilfe der Interferometrie – in diesem Fall durch die Kombination sechs verschiedener Teleskope – um Bilder von außerordentlich hoher Auflösung zu produzieren. Messungen während der 18-tägigen Rotationsperiode des Sterns ergaben einen Zeitraffer der Sternflecken machen, was zu etwas führte, was Roettenbacher als die "hochwertigsten Bilder eines Sterns, die wir neben denen unserer Sonne haben" beschreibt.

Ihre Arbeit zeigt, dass diese kühleren, dunkleren Flächen auf der Sternoberfläche sich nicht auf die Bereiche gerade oberhalb und unterhalb des Äquators beschränken, wie es auf der Sonne der Fall ist. Stattdessen fand Roettenbacher ein riesiges Netz von Flecken, das die globalen Effekte demonstriert, die der starke Magnetismus auf der Oberfläche dieser Sterne hat. Sternflecken bilden sich, wenn starke Magnetfelder den Energiefluss aus dem Kern des Sterns blockieren. Dieses neue Ergebnis zeigt, dass Astronomen bei der Schätzung der Temperaturen von magnetisch aktiven Sternen vorsichtig sein müssen. Ihre Arbeit wurde im Mai 2016 in derFachzeitschrift Nature veröffentlicht.

Die Auszeichnung wird im Juli bei einer Zeremonie verliehen.

Weitere Informationen

[1] Olivier Chesneau (1972–2014) war ein talentierter Wissenschaftler, der rege und leidenschaftlich seine Forschung verfolgte. Er hat Pionierarbeiten auf dem Gebiet der Interferometrie im sichtbaren und infraroten Licht mit langen Basislinien geleistet und die Bildung von Scheiben um viele astrophysikalische Objekte untersucht, darunter auch weiter entwickelte massereiche Sterne, Planetarische Nebel und Novae. Seine wichtigsten Ergebnisse beinhalten Untersuchungen der nahen Umgebung von Eta Carinae und anderen massereichen Sternen, der erste direkte Nachweis von Scheiben in Planetarischen Nebeln, wobei er bipolare Staubauswürfe von Novae kurz nach der Eruption beobachtet hat, sowie die Entdeckung des größten gelben Hyperriesen in der Milchstraße. Seine Erkenntnisse wurden häufig in Pressemitteilungen der ESO und auf CNRS-INSU publiziert. 2012 wurde Olivier Chesneau für seine Beiträge in der stellaren Astrophysik durch Interferometrie mit langen Basislinien der Michelson-Preis der Internationalen Astronomischen Union und des Mount Wilson Institute verliehen.

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Kontaktinformationen

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Director, Lagrange Laboratory
Observatoire de la Côte d'Azur, Nizza, Frankreich
Tel.: +33 4 92 00 31 17
E-Mail: Philippe.Stee@oca.eu

Marc Fulconis
OCA, Public Information Officer
Observatoire de la Côte d'Azur, Nizza, Frankreich
Tel.: +33 4 92 00 19 70
E-Mail: marc.fulconis@oca.eu

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ESO, Garching
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E-Mail: amerand@eso.org

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ESO Assistant Public Information Officer
Garching bei München
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E-Mail: pgrimley@partner.eso.org

Über die Mitteilung

ID:ann17021

Bilder

Rachael Roettenbacher, Gewinnerin des Olivier-Chesneau-Preises 2017
Rachael Roettenbacher, Gewinnerin des Olivier-Chesneau-Preises 2017
Eine Karte des Sterns Zeta Andromedae
Eine Karte des Sterns Zeta Andromedae